Einfach gewählte Politiker aus dem Parlament werfen, obwohl es (laut Artikel) gar kein Gesetz gegen sowas gibt. Und “Palestine” als politisches Bekenntnis zu werten finde ich auch fragwürdig.
Parlamentspräsidentin Julia Klöckner von der CDU sagte, dass politische Bekenntnisse auf Kleidungsstücken im Plenum nicht erlaubt seien.
Ländernamen sind jetzt “Bekenntnisse”. Wieder was gelernt.
Deutschland erkennt es nicht als Ländername an. 😄
Es steht Deutschland nicht zu, einem anderen Staat mitzuteilen, ob er existiert oder nicht.
Doch. Genau so funktioniert das Völkerrecht.
Ach so. Dann darf Russland also auch entscheiden, was ein Staat ist und was nicht? Oder gilt das Völkerrecht da nicht?
Jup. Das hast du richtig verstanden. :D
Gegenfrage: Wieso sollte der Begriff “Palestine” in der aktuellen Situation kein politisches Bekenntnis sein?
Gegenfrage: Wieso sollte er? Oder, anders: in welcher Situation wird ein Ländername zu einem Bekenntnis und/oder welcher Ländername ist dann keines?
Ach komm, stell dich nicht absichtlich dumm.
Die Parlamentspräsidentin kann nicht einfach Leute rauswerfen, wie sie lustig ist. Wenn es keine eindeutige Symbolik ist, ist aus meiner Sicht im Zweifel “für die Angeklagte” zu entscheiden.
Laut dem Artikel der Tagesschau:
Kleiderordnung im Bundestag Eine offizielle Kleiderordnung für den Bundestag gibt es nicht. In den Zugangs- und Verhaltensregeln heißt es nur: “Die Kleidung und das Verhalten müssen der Würde des Hauses entsprechen.” Wer den Bestimmungen der Hausordnung zuwiderhandele oder “in einer der Würde des Hauses nicht entsprechenden Weise angetroffen wird”, kann aus dem Bundestag verwiesen werden.
Jedem Kleidungsstück kann eine politische Botschaft angedichtet werden. Anzug im Bundestag? Ein klares Bekenntnis zum Kapitalismus -> RAUS!
Dabei sind politische Botschaften auch per Hausordnung nicht verboten. Besonders pikant, mit ihrer damaligen Schleichwerbung für Nestlé steht Klöckner eher auf dem Niveau von Dorothee Bär (CSU), die 2015 mit ihrem FC Bayern Trikot und Werbung für die Telekom im Bundestag saß. Natürlich ohne Rausschmiss.
Passend dazu auch dieser Artikel zu einem ähnlichen Rausschmiss:
Parlamentsvizepräsidentin Andrea Lindholz (CSU) schloss den Linken-Politiker Marcel Bauer unter dem Applaus von CDU/CSU und AfD von der laufenden Plenarsitzung aus. Der 33-Jährige war zuvor ihrer Aufforderung nicht nachgekommen, die schwarze Mütze abzusetzen oder freiwillig den Raum zu verlassen.
Hier scheint es Klöckner also weniger um die Wahrung der “Würde des Hauses” zu gehen, sondern darum, politische Gegner zu drangsalieren.
Also ich würde grundsätzlich zustimmen, dass ein Palästina-Hemd bei einer Linke-Politikerin schon einen gewissen politischen Standpunkt nahelegt - allerdings in diesem Fall so wenig explizit, dass es trotzdem fragwürdig ist, sie dafür rauszuwerfen. Das eigentliche Problem ist, dass Bekenntnisse gar nicht verboten sind und wie du ja schreibst diese Regeln auch nur sehr inkonsequent durchgesetzt werden; es werden garantiert nicht alle rausgeworfen, die mit irgendwelchen Länderflaggen-Pins im Bundestag sitzen.
Wäre auch merkwürdig, immerhin gibt es im Bundestag sicher mehr als nur eine Deutschlandflagge. Aber Deutschlandpins sind auch wieder ein „Bekenntnis“, wenn man die AfD so betrachtet.
Danke, reicht mir schon.
Wenn ihr es mir gestattet würde ich gerne alle hier im Thread einmal anpissen:
“Palestine” auf einem T-Shirt ist sehr wohl ein politisches Bekenntnis und ich finde es gut und unterstützenswert. Wenn Klöckner sie dafür rauswirft, dann kann man das dann rechtfertigen, wenn sie das konsequent mit allen politischen Bekenntnissen macht.
Köktürk könnte ja das nächste mal so nen spießigen Pin mit Palästinaflagge mitbringen. Genau wie die AfD das mit Deutschlandflaggen macht.